Die Bassfalle: Schalldämpfung bei Bassfrequenzen
Eine Bassfalle ist ein freistehender Schallabsorber, der in der Raumakustik speziell für Schalloptimierung bei tiefen Frequenzen eingesetzt wird. Lauf Fachexperten liegen 75% aller Probleme mit Raumakustik in diesem Bereich. Die Ursache dafür ist die Beschaffenheit von Bassfrequenzen, die eine höhere Wellenlänge und mehr Energie haben. Die Schalldämpfung und Klangoptimierung sind deswegen aufwendiger und schwieriger. Wenn sich die Basswellen im Raum verbreiten, werden sie zwischen gegenüberliegenden Wänden reflektiert. Das führt zur Entstehung von „stehenden Wellen“ oder „Raummoden“. Sie haben unterschiedliche Minima und Maxima. Diese Eigenschaft führt dazu, dass sich stehende Wellen an unterschiedlichen Stellen im Raum auslöschen oder überbetonen können. Das Resultat sind lange Nachhallzeiten und unscharfer, verzerrter Klang.
Bassabsorber / Bass Trap: Klangoptimierung im Bereich der Tieffrequenzen
Der Einsatz von Bassfallen (auf Englisch Bass Trap genannt) hilft den Schall gezielt zu reduzieren und macht Musik oder Film zu einem wahren Hörgenuss.
Abhängig davon, welche Frequenzbereiche beeinflusst werden, müssen andere Schallabsorber eingesetzt werden. Welche Akustikelemente verwendet werden, hängt natürlich auch von den Raumeigenschaften ab. Für Bassfrequenzen unter 70 Hertz eignen sich die schmalbandigen Helmholtz-Resonatoren, die äußerst präzise auf eine konkrete Frequenz eingestellt werden. Die Frequenzen oberhalb von 70 Hertz lassen sich mit professionellen Absorbern besser eliminieren. Eine weitere Möglichkeit stellen die breitbandigen Schallabsorbern, die in Frequenzbereich von 50 bis 4000 Hertz eingesetzt werden.
Mit korrekt gewählten Bassfallen erreicht man eine präzise und klangvolle Basswiedergabe, frei von störenden Flatterechos, dröhnenden Geräuschen oder Wummern.
Aufstellen und Positionieren von Bassfallen
Die tiefen Bassfrequenzen breiten sich kugelförmig im Raum aus und werden von den Wänden mehrfach reflektiert. Besonders kritisch sind die Ecken in Räumen, wo der Schalldruck im Allgemeinen am höchsten ist. Dort werden die Bassabsorber mit der Spitze in den Raum zeigend positioniert. In den Ecken aufgestellte Bassfallen werden als Eckabsorbern oder Kantenabsorbern bezeichnet. Darüber hinaus sollen die Bassabsorber hinter den Lautsprechern (Boxen) aufgestellt werden. Hinsichtlich der Raumhöhe können die Bassfallen zur Verstärkung der Schallabsorption bis zur Decke übereinandergestapelt werden.
→ Siehe auch: Akustik Diffusoren
Bassfalle / Bass Trap selbst bauen: Aufwand und Kosten
Für einen Hobbybastler stellt der Bau einer Bassfalle kein Problem dar. Die größte Herausforderung besteht darin, die Bassfrequenzen richtig zu ermitteln, die Bassfallen zu berechnen und die die Analyse des Zusammenspiels mit anderen Akustikelementen durchzuführen. Das ist keine einfache Aufgabe und kostet viel Zeit. Auch besteht die Gefahr, dass wenn die Raum-Berechnung und seine Messung nicht korrekt durchgeführt wird, der ganze Aufwand mehr Kosten als Nutzen verursachen wird.
Arten von Bassfallen
Bei Bassfallen gibt es zwei verschiedene Arten: Breitbandabsorbern und Membranabsorbern.
Die Breitbandabsorber werden aus offenporigen Akustikmaterial, wie zum Beispiel aus Basotect®, hergestellt. Sie werden überwiegend als Eckabsorber in Prismenform in der Ecke eines Raumes positioniert, da sich dort die tiefen Frequenzen sammeln.
Die Membranabsorber, auch als Resonanzabsorber bekannt, eignen sich hervorragend dazu, den Nachhall eines Raumes in bestimmten Frequenzbereichen zu gestalten. Sie werden in Tonstudios, Konzerthallen, Vorlesungssälen oder Theatern eingesetzt, um eine hohe Akustikqualität zu erreichen.
Bei der akustischen Raumgestaltung muss man unbedingt beachten, dass bei dem alleinigen Einsatz von Bass Traps ohne andere Akustikelemente die Gefahr der Absorption von hohen Frequenzen ab 80 Hz besteht. Dadurch kann es nämlich passieren, dass der Raum verzerrt und unrealistisch klingen wird. In solchen Fällen ist es empfehlenswert, eine Akustikanalyse von einem Akustikexperten durchführen zu lassen.